Wir forschen, lehren und setzen uns dafür ein, Kinder und Jugendliche als Subjekte in der pädagogische Alltagskommunikation zu erkennen und in ihrer Entwicklung als Subjekte zu begleiten.
Der Staat darf und soll junge Menschen erziehen und ausbilden lassen. Im Kontext der Umsetzung, also insbesondere der Kommunikation mit jungen Menschen, ist aktuell unser Erziehungs- und Bildungssystem kein wahrhafter Held. In seiner Hand wird Heranwachsenden zuviel eigene Entscheidungsmöglichkeiten abgesprochen und somit täglich ihre Würde genommen. Junge Menschen werden noch immer zu Objekten gemacht, das wird auch in der Grundhaltung pädagogischer Fachkräfte zu jungen Menschen sehr deutlich. Staatliches Handeln, Erziehen und Ausbilden darf niemals einen Menschen zum bloßen Objekt machen.
Dennoch erleben heute immer noch junge Menschen eine meritokratische Grundhaltung ihrer Lehrer und Erzieher insbesondere durch die pädagogische Alltagssprache ihnen gegenüber. Begründet und gerechtfertigt sehen sich Lehrer und Erzieher durch ihren Irrglauben, mit Erziehung insbesondere zur Selbstbestimmung sei ein Ausübungsrecht junger Menschen gemeint. Ausüben von Selbstbestimmung setzt aber vorerst das Erlernen von Selbstbestimmung voraus. Und Selbstbestimmung kann nur erlernt werden, wenn es dem Lernenden sowohl vorgelebt als auch kommuniziert wird. Und damit tut sich die pädagogische Fachkraft sehr schwer. Das ist unser Ansatz unseres Angebots, diesen Schwerpunkt zu erkennen und zu überwinden.
Denn der neue gesetzliche Anspruch junger Menschen auf Erziehung zu einer selbstbestimmten (2022 neu hinzugefügt!), eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit i.S.d. SGB VIII § 1 Abs. 1 hat diese Problematik erkannt und erfordert jetzt ein enormes Umdenken in der bisherigen pädagogischen Alltagskommunikation sowie Grundhaltung junger Menschen gegenüber. Entwicklungsfördernde Lern- und insbesondere Sprachumgebungen sollen dem neuen Erziehungsanspruch nachhaltig gerecht werden.
Eine echte Entscheidungsmöglichkeit als Subjekt zu haben setzt die Entwicklungsförderung von Selbstbestimmung und Eigenverantwortung voraus.
Hartmut Kay Hirsch [Kommunikationspädagoge]